Hund AngstbeisserEin tiefes Knurren, die Lefzen werden nach oben gezogen, schon schnappen die Zähne zu – jedes Jahr werden allein in Deutschland tausende Menschen von Hunden gebissen. Von leichten Druckstellen über blutige Kratzer bis hin zu klaffenden Bisswunden ist dabei fast jeder Ausgang möglich. Oft hängt das Ende einer Beißattacke weniger von dem Hund selbst ab, als davon, wie die menschlichen Beteiligten reagieren. Denn die wenigsten Hundebisse sind wirklich die Folge von Aggressivität. Die meisten Hunde beißen vielmehr aus Angst und Unsicherheit zu, es sind Angstbeißer. Durch richtiges Verhalten können diese Bisse leicht vermieden werden.

Wir klären nun über den richtigen Umgang mit Angstbeißern auf und versuchen alles etwas in das rechte Licht zu rücken!

Was versteht man unter einem Angstbeißer?

Als Angstbeißer werden unsichere Hunde bezeichnet, die unnatürlich viele Situationen als bedrohlich erleben und versuchen, sich mit aggressivem Verhalten zu „schützen“. Oft wurden diese Hunde in ihrer Welpenphase nicht sozialisiert und haben in der entscheidenden Prägephase wenige Reize kennen gelernt.

Das kann soweit führen, dass schon ein entgegenkommender Fußgänger, ein vorbeifahrendes Fahrrad oder ein unerwarteter Schritt in seine Richtung als Bedrohung interpretiert wird, die eine abwehrende Drohgebärde nach sich zieht. Entsprechend sind diese Hunde beinahe ständig gestresst. Ihre Besitzer*innen aber auch, denn schließlich sind sie ständig in Sorge, ihr Hund könne jemanden beißen oder auch sich selbst.

Deshalb ist es wichtig, bei Angstbeißern schnell zu reagieren und ihnen ein adäquates Handlungsrepertoire anzutrainieren. Das fordert zwar viel Zeit und Engagement und manchmal auch die Hilfe eines Profis, aber letztlich profitieren sowohl Hund als auch Halter*inn davon, weil beide ihr Zusammenleben entspannter genießen können.

Unsichere Hunde und aggressive Hunde – eine Unterscheidung

Manch einer mag vielleicht sagen: „Ist doch egal, ob der Hund ängstlich oder aggressiv ist – Biss ist schließlich Biss!“ So stimmt das allerdings nicht. Denn während ein aggressiver Hund angreift, um seine Dominanz zu unterstreichen, versucht ein ängstlicher Hund lediglich, sich aus einer vermeintlich bedrohlichen Situation zu befreien. Deshalb verursachen Angstbeißer normalerweise nur leichte Bisswunden und kneifen oft sogar nur. Das ist oftmals ausreichend, um sich den gewünschten Freiraum für die Flucht zu sichern.

Aggressive Hunde hingegen beißen zu, um ihren Gegner zu vertreiben, zu verletzen. Ihre höhere Stellung im Rudel anzuzeigen oder im extremsten Fall gar, weil sie ein kleines Kind als Beute identifizieren. Entsprechend haben diese Bisse oft viel fataler Folgen, Attacken können hier sogar tödlich enden.

Auch die Vorzeichen eines Bisses sind unterschiedlich. Während Angstbeißer zunächst versuchen auszuweichen, mit eingezogener Rute und geduckter Haltung drohen, machen sich aggressive Hunde groß. Sie fixieren ihren Gegner mit starrem Blick, das Fell sträubt sich, die Haltung ist breit, nach vorne gerichtet und selbstsicher.

So können Angstbisse vermieden werden

Da Angstbeißer aus vermeintlichen Bedrohungssituationen heraus zubeißen, sollte man meinen, Bisse können vermieden werden, indem bedrohliche Situationen gemieden werden. Leider ist das nicht so einfach, denn was Angstbeißer als bedrohlich empfinden, ist nicht immer von außen nachvollziehbar. Auch hat sich die Unsicherheit und Ängstlichkeit oft schon so im Verhalten des Tieres verfestigt, so dass es beinahe unmöglich ist, einen Raum ohne vermeintliche Bedrohungen zu schaffen. Das heißt aber noch lange nicht, nichts unternehmen zu können. Zuerst einmal muss der Gedanke, die ständige Angst vor einem Angstbiss, weichen, um die Arbeit am Hund angehen zu können. Denn der Hund spürt die Besorgnis. Unsicherer Hund + unsichere:r Halter:in = Keine Problemlösung, sondern es potenziert sich im schlimmsten Fall das Problem.

Damit das Zusammentreffen von einem ängstlichen und unsicheren Hund mit einem anderen Hund oder Menschen gut und ohne Zwischenfall funktioniert, muss zuerst sein Verhalten genau beobachtet werden. Körperhaltung und räumlicher Rückzug sind oft eindeutige Zeichen, ob der Vierbeiner sich bedroht fühlt.

Damit ein unsicherer Hund entspannt sein und bleiben kann, beachte folgende Punkte:

  • Einem unsicheren Hund niemals von hinten annähern, sondern immer so, dass er alles im Blickfeld hat.
  • Weicht der Hund zurück, sollte vermieden werden, ihn zu bedrängen oder ihm nachzugehen.
  • Laute Geräusche und ausholende Gesten vermeiden, die den Hund erschrecken könnten.
  • Direkter Blickkontakt ist bei Hunden ein Zeichen von Dominanz – deshalb, einem unsicheren Hund nicht direkt in die Augen starren, er könnte es als Bedrohung auffassen.
  • Ein ängstlicher Hund benötigt immer ausreichend Raum, um sich zurückzuziehen. Denn Rückzug wird für einen unsicheren Hund immer die erste Wahl noch vor der Aggression sein.

Angstbeißer umerziehen

Besitzer eines unsicheren Hundes, der aus Angst aggressiv reagiert, haben allerdings noch eine weitere Möglichkeit, Angstbisse in Zukunft zu vermeiden. Nämlich indem der Angstbeißer umerzogen wird.

Denn wie bereits erwähnt, geht abwehrende Aggression oft auf unzureichende Sozialisation zurück. Der Hund lernt von klein auf andere Hunde und auch Menschen kennen. Dabei werden bestimmte Verhaltensweisen gelernt und eingeübt. Dieses allmähliche Anpassen an Regeln bezeichnet man als „Sozialisation“. Folgendes Beispiel: Der Chihuahua von Frau Müller wird von Klein auf mit Samthandschuhen angefasst. Hier dominiert der menschliche Verstand. Der Chihuahua weiß doch überhaupt nicht das er klein ist. Andere Hunde sind meist zu groß und wild und da bleibt die kleine Fellnase besser zu Hause. Welpenschule und Training findet oft nicht statt, ist doch nur ein kleines Hundchen. Und wenn der kleine Hund misstrauisch dem Nachbarn gegenüber ist, wird er selbstverständlich in Schutz genommen. Der Hund verbindet damit ab nun eine Belohnungssituation.

Der Umgang mit anderen Hunden fehlt oft vollständig und der Mensch agiert mit menschlichen Reaktionen auf tierisches Verhalten (lieb gemeint, aber meist falsch). Lernerfahrung = Null. Es macht sich Unsicherheit breit. Weder hat ihn ein gut sozialisierter Rudelkollege mal zurechtgestutzt, noch in Schutz genommen und Mensch hat menschlich, aber nicht tierisch reagiert. Und dabei braucht der kleine Hund doch nur Sicherheit, Sicherheit in Bezug auf: Ich weiß ganz genau, wie ich mich jetzt zu verhalten habe, denn diese Situation kenne ich. Fehlt das alles, ist das Resultat recht oft eindeutig. Unsicherer Hund, Kläffer, Beißer. Das ist aber nur ein kurzes Beispiel von vielen. Bei Tierschutzhunden kommen oft noch negative Erfahrungen mit Menschen hinzu. Aber ob kleiner oder großer Hund, ohne ausreichende Sozialisation, entwickeln sich unerwünschte Verhaltensmuster und die sind hausgemacht.

Allerdings können auch schwierige Hunde mit ausreichend Zeit, Engagement und Sachverstand resozialisiert werden. Da Angstbeißer normalerweise besonders unsichere Tiere sind, spielt bei ihrer Sozialisation vor allem Sicherheit eine große Rolle. Der Hund muss lernen zur Ruhe zu kommen, auf jeden Fall sollte einem unsicheren und ängstlichen Hund ein eigener Ruheraum zugewiesen werden, an den er sich in Stresssituationen ungestört zurückziehen kann.

Extrem wichtig ist die Rolle, die Hundehalter*innen spielen

Sicherheit und Selbstbewusstsein zieht ein unsicherer Hund auch aus der Beziehung. Ein stabiles Sozialsystem im heimischen „Rudel“ (also in seiner Familie) hilft einem ängstlichen Hund Sicherheit zu finden – denn wer weiß, wo sein Platz ist, muss nicht ständig bangen und schwanken. Gleichbleibende Tagesabläufe und Rituale erleichtern die Orientierung im Alltag, ein Herrchen oder Frauchen, dass auch in Stresssituationen ruhig bleibt, verleiht Sicherheit, aber ebenso wenn klare Regeln gelten. Der Hund darf z.B. nicht in die Küche. Ok, dann aber immer, ohne Ausnahme. Hund weiß bescheid, ist auch keinem deswegen Böse, sondern er weiß nun wo er nicht hingehört. Für den Hund vollkommen ok.

Auch positiver Kontakt mit anderen, gut sozialisierten Hunden kann einem unsicheren Vierbeiner helfen, entspannter zu werden und weniger abwehrend auf bestimmte Situationen reagieren. Manchmal ist es auch lohnend, einem unsicheren Hund einen gelassenen Zweithund zur Seite zu stellen – ein Allheilmittel ist das allerdings nicht.

Ist die Abwehraggression bereits ausgeprägt, ist es oft klüger, sich gezielt Hilfe eines Hundetrainers zu holen, als lange selbst zu versuchen, während sich die Situation weiter verfestigt. Scheue nicht davor zurück, Hilfe vom Fachmann/frau zu holen. Eine Bewältigung der Problematik wird sich auf jeden Fall positiv auf das Verhältnis zwischen Hundehalter und Hund auswirken!

Schon vor dem ersten Biss reagieren

Ist der Hund noch kein Angstbeißer, sondern noch ein unsicherer Welpe, ist die Intervention natürlich einfacher, denn hier haben sich noch keine destruktiven Verhaltensweisen verfestigt.

Allerdings machen wohlmeinende Besitzer unsicheren Welpen und Junghunde oft den immer gleichen Fehler. Treten beängstigende Situationen auf, wird der Welpe aus der Situation entfernt und mit reichlich Streicheln und Zuwendung über den Schreck hinweg getröstet. Die Folge: Der Welpe verknüpft seine Angst mit einer Belohnungssituation. Besser ist es, dem Welpen die Möglichkeit zu geben, sich beängstigenden Situationen zu stellen. Als Halter*inn solltest Du ruhig, so dass der Welpe sich diese Ruhe „abschauen“ kann.

Arbeit mit dem Hund lohnt sich

Einen Angstbeißer zu resozialisieren mag viel Arbeit machen und Zeit und Engagement fordern – einen Angstbeißer zu halten und ständig zu bangen, ob es nicht doch einmal zu schlimmeren Verletzungen kommt, ist allerdings bei weitem anstrengender. Die Mühe, die in die Resozialisierung des Hundes gesteckt wird, lohnt sich. Ein entspanntes Zusammenleben mit einem glücklichen Hund ist die verdiente Belohnung.

Übrigens, Vitamine der B-Gruppe sind gut für das ständig angespannte Nervenkostüm eines Angstbeißers. B-Vitamine übernehmen wichtige Aufgaben im Energiestoffwechsel, sie sind an der Reizweiterleitung der Nerven und an der Bildung wichtiger Botenstoffe im Gehirn (u.a. von Serotonin) beteiligt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Gabe von B-Vitaminen ängstlichen und angespannten Hunden sehr gut tut. Hier findest Du meine .

Wenn weitere Unterstützung erforderlich ist, finden sich auf der Seite des BvdH (Berufsverband der Hundepsychologen) entsprechende Informationen. Ebenfalls kann ich die Martin Rütter DOGs Hundeschulen sehr empfehlen, top ausgebildete Hundetrainer:innen, die Mensch und Hund erziehen 🙂

 

16 Antworten zu “Angstbeißer – der richtige Umgang”

  1. Avatar Carina Sauter sagt:

    Ich habe seit 2 Monaten eine 2,5 Jahre alte Mischlingshündin aus dem Tierschutz. Man weiß nichts hinsichtlich Vergangenheit und das macht es schwer. Denn mir ist oft nicht klar, ob sie schlechte Erfahrungen gemacht hat oder nicht sozialisiert ist. Wenn wir alleine sind ist alles toll. Sehr verschmust. Auch draussen klappts super. Sie hatte am Anfang Angst vor anderen Hunden aber mittlerweile klappts. Mein Problem ist Besuch. Insbesondere männlicher. Sie hat bereits zweimal meinen Freund geschnappt und einmal eine Freundin. Seither ist sie in der Box, wenn ich Besuch habe (mein Freund wohnt nicht bei mir). Box liebt sie und fühlt sich dort auch wohl. Aber für mich keine Zukunftsperspektive, da mein Freund langfrisitig zu mir ziehen wird und wir auch Kinder wollen. Ich trainiere viel mit ihr aber bräuchte mal die positiven Vibes, dass jemand aus so einer Situation positiv rausgegangen ist. Danke

    • Hallo Carina,
      so wie Du es beschreibt ist das zu Hause für Deinen Hund der sichere Hafen, der beschützt werden will. Soweit so gut, ich habe selbst Hunde aus dem Tierschutz, leider weiß man selten etwas über Erfahrungen die sie machen mussten. Ich kann Dir hier nur den Tipp geben, dich an einen gute Hundeschule, wie z.B. die Martin Rütter DOGS zu wenden, um gemeinsam mit dem Hundetrainer daran zu arbeiten. Ihr werdet das schon schaffen, es ist nur eine Frage der Herangehensweise und Geduld.
      LG Sandra von DOG FIT

  2. Avatar Kerstin Körn sagt:

    Zuerst wünsche ich allen Hundefreunden ein gesundes, “biss freies” Jahr. Wir haben eine 9 jährige Hündin und deren 3 jährigen kastrierten Sohn. Die Hündin haben wir zweijährig bekommen, vor dem Tierheim bewahrt. Wurde beim Vorbesitzer geschlagen und nicht artgerecht behandelt. Diese Hündin haben wir mit Liebe und Geduld seht gut sozialisieren können. Der Problem Hund ist der Sohn, diesen haben wir auf anraten des Tierarztes, mit 6 Monaten kastrieren lassen, da die Mutter läufig wurde und der Sohn geschlechtsreif. Was uns keiner vor der Kastration erzählte, das der Jung Hund geistig auf dem Stand der 6 Monate stehen bleibt. Testosteron soll das “Anti-Angst-Hormon” sein, so wurde und gesagt, welches ihm durch die Kastration lebenslang nun fehlt. Er entwickelte sich zum ängstlichen Hund und hat nun schon 3 mal Menschen in die Wade gebissen. Wir haben 3 verschiedene Hundetrainer/ Schulen besucht, private Hundetrainer bei uns zu Hause – um Situationen und Fehler bei uns zu erkennen. Ein Wesenstest, durchgeführt von zwei Hund Trainern, kam zum Ergebnis starke Ängste hat der Rüde/ diese hatte er schon als ganz kleiner Welpe, obwohl wir all unsere Welpen (5 Stück) gleich sozialisiert haben, nur unser Rüde ist ein Angstbeißer (Hundeschule bereits als Welpe besucht-schon da war er der Hase-wohl aus Angst, wurde nicht entdeckt).
    NICHTS hat es gebracht, nur der Geldbeutel wird kleiner. Wir sind ratlos, der Rüde ist zu Hause im sicheren Umfeld, ein “Schmusehund”. Sobald wir das Haus verlasse, wird ALLES gebellt und gezogen…..es könnte ja etwas Unbekanntes sich unserem Zuhause nähern. Er benötigt einen riesigen Sicherheitsabstand. Der Verstand scheint “abgestellt” und er befindet sich in Rage-wir können ihn in diese Situation nicht erreichen.
    Bücher verschiedener Hund Trainer haben wir gelesen, Methoden ausprobiert, ohne Erfolg. An der Leine fühlt sich der Rüde sicherer haben wir den Eindruck. Wie können wir den Racker biss frei, angstfrei bekommen?
    Eine Anzeige beim Ordnungsamt mussten wir schon klären. Wir sind pflichtbewusste Hundehalter und recht hilflos, da uns bis dato noch keine Hundeschule/Hundetrainer helfen konnte.
    Gibt es evtl. Hundebesitzer mit ähnlicher Problematik in unserer Nähe? (PLZ 24….)
    LG an alle Hundefreunde Kerstin

  3. Avatar Annika sagt:

    Guten Tag.
    Ich besitze leider auch einen angstbeißer nur leider ist es sehr schwer sie umzuer ziehen da sie schon fast 1 1/2 Jahre alt ist und ich sie erst vor ein paar Monaten schon als angstbeißer bekam. Ich bin komplett verzweifelt weil sie bei jedem Hund und Mensch der uns entgegenkommt Alarm schlägt auch wenn sie sich auf der anderen Straßenseite befinden oder auch nur zusehen sind. Privat ist sie einfach nur ein toller lieber Hund aber wenn man mit ihr raus geht oder Besuch kommt ist es echt schlimm, anstrengend und nervig. Waren auch bei einer hundeschule aber das war nicht wirklich hilfreich. Würde mich über Tipps freuen.
    Lg

  4. Avatar Anita sagt:

    Hallo,
    Ich weiß nicht wie ich anfangen soll!
    Mein Hund, 16 Monate aus Portugal, ist bei mit lieb und und eigentlich ein guter Hund. Wenn er etwas nicht kennt, klemmt er den Schwanz ein und ist desorientiert!
    Wir leben alleine und wenn ich Besuch bekomme, knurrt er etwas und wenn er die Person dann näher kennt ist alles gut.
    Heute war ich bei meine Enkelkinder, die ihn kennen und die ihn in Ruhe lassen da er ja so ängstlich ist.
    Doch der Hund war heute mit mir im Gästezimmer. Die Tür war geschlossen, und die Enkelkinder wollten sie mich zum Essen holen. Als die Tür aufging, schoss der Hund Bellend auf die Kinder los und jagte den grösseren und kneifte ihn in den Fuss.
    Ich war geschockt! Alle waren ausser sich. Der Hund ging wieder zurück ins Zimmer und verkroch sich.
    Ist mein Hund ein Angstbeisser?
    Was kann ich machen?
    Der Hund darf jetzt nicht mehr zu den Kindern und das macht mich sehr traurig.
    Danke an alle die mir einen Tipp geben kann.
    Anita

  5. Avatar Angela zavelberg sagt:

    Habe meinen Hund vom Tier-Schutz, ist jetzt fünf Wochen bei uns (Angstbeiser) ist 6.monate alt. Er versucht jeden zu beißen, bei ihn kann man leider nicht erkennen, wenn er im Streß ist er wackelt mit sein Schwan am Fell sieht man nix das er Streß hat und mit einmal versucht er zu beißen er mag keine Männer, selbst meinen Mann wo er sich den Bauch kraulen läßt und Leckerlis bekommt knurrt ihn an und versucht zu beißen,

  6. Avatar Lissy sagt:

    Ich habe immer am Wochende einen kleinen Chihuhua bei mir. Er ist jetzt wieder das Erste mal bei mir nach einer Pause von einem halben Jahr. Das Problem ist, früher war er ein sehr ängstlicher Hund und jetzt ist er ein sehr aggressiver Hund. Zu Hause ist er allerdings der liebste Hund auf Erden nur draussen verwandelt er sich in einen kleinen Tyrann, sobald sich irgendein Hund nähert. Wenn ich mit ihm rausgehe muss ich immer sehr aufpassen und Freunde können auch nicht mehr mit ihren Hunden kommen, da ich ihn dann immer irgendwohin wegsperren muss. Er bellt nur, wenn er bei mir oder in der Nähe anderer Menschen ist und knurrt und bellt dann den anderen Hund an. Nur wenn ich nicht mehr im Raum bin ist er auch leise und geht ängstlich im Raum umher, bis ich wiederkomme.
    Irgendwelche Tipps?
    LG Lissy

    • DOG FIT by PreThis® DOG FIT by PreThis® sagt:

      Hallo Lissy,
      nun, das ist kein ungewöhnliches Verhalten und selten ist der Hund alleine dafür verantwortlich, der Mensch spielt hier eine große Rolle. Ich empfehle Dir einen Kontakt zu einer guten Hundeschule in Deiner Nähe, schau mal hier: martinruetter.com
      Viele Grüße
      Sandra

  7. Avatar Melina sagt:

    Ich kenn die Situation etwas anders.
    Folgendes, nachdem wir einen Hund aus dem Tierheim aufgenommen haben, hat sich diese beschriebene “ängstliche” Hündin mittlerweile sehr gewendet. In Situationen wo sie anfangs den Schwanz eingezogen hat, ist sie dermaßen agressiv geworden. Beim spazieren gehen, lässt man am besten keinen Menschen soweit rankommen, dass man in Hörweite ist. Geht eine Person vorbei, wird sich umgedreht und nach dessen geschnappt. Zuhause ist dermaßen das Chaos los, sobald die Klingel läutet und/oder es an der Tür klopft. Da lässt sie sich gar nicht mehr beruhigen, sodass ich oft schon denke derjenige ist dann schon wieder weg, bis der Hund sich beruhigt hat. Mittlerweile fängt sie zusätzlich noch an zu bellen wenn das Handy meiner Sis läutet (bei all den anderen nicht). Bei Besuch geht es gar nicht mehr anders, dass sie im Wohnzimmer bleiben muss bis sich alle gesetzt haben. Sobald alle sitzen ist es überhaupt kein Problem mehr. Steht aber einer auf “Modus on: Person ausbellen” bis die den Raum verlässt oder sich wieder hinsetzt.
    Wir hatten bereits einen Trainer, allerdings hat es sich in meinem Augen nur verschlechtert.

  8. Avatar Angela sagt:

    IHK/BHV Trainer sind von uns alle viel zu weit entfernt. Ich habe bereits einmal einen recht bekannten und erfolgreichen “Hundeflüsterer” kontaktiert, der allerdings nicht wirklich helfen konnte…. Ich habe eine 9jährige Hündin, die auf andere Hunde, egal ob groß oder klein, jung oder alt, aggressiv reagiert ( Lefzen hochziehen, drohen, etc). Unsere zweite Hündin, die zuerst da war und 6 Jahre älter ist, erkennt sie in der Rangordnung nicht immer als höhergestellt an, aber akzeptiert sie und mag sie auch, sie lässt sie auch an ihren eigenen Napf. Sobald eine Stresssituation mit einem anderen Hund kommt, hat sie jedoch ihre Agression ab und zu an unserer älteren Hündin versucht abzubauen und ging auf sie los, hat sie auch schon, wenn auch nur minimal gebissen. in solchen Situationen hat sie sich absolut außer Kontrolle und “rastet aus”. Menschen liebt sie über alles, ist devot und genießt Kontakt und Streicheleinheiten, allerdings nicht, wenn sie im Körbchen liegt, dann zeigt sie auch minimal Drohgebärden,( Lefzen hoch) , will ihre Ruhe…. Ansonsten ist sie prefekt gehorsam und war immer sehr gelehrig, versteht viele Kommandos, läuft bei Fuß ohne LEine, kommt bei Rückruf, reagiert auf Leinen klick oder das Wort Leine, freut sich, kommt gern…. etc…. Es ist einfach dieser Moment, wo sie ausrastet… Ich hatte früher selbst eine Hundegruppe organisiert, wir hatten uns 2-3mal die Woche getroffen zum Spazierengehen, da war sie etwa 2 Jahre alt – hat gut funktioniert, sie hat ihren Platz im Rudel eingenommen – maximal waren wir ca 10 Hunde unterwegs. Alle auf Kommando von der Leine gelassen – Wiese… Zügiges Spazierengehen. Wenn sie zickig war, durfte sie erst ein paar Minuten nach den anderen frei laufen sobald sie keinen Stress mehr hatte. Die Gruppe hatte sich aus den verschiedensten Gründen irgendwann fast aufgelöst und nach dieser langen Zeit ist eine neer Hundetreff gerade im Entstehen… Ich hab schon so viel probiert bei Treffen mit Bekannten mit Hunden und möchte so gerne dass es so wird wie früher, aber ich bin im Moment ratlos, wie ich ihre Agressivität wegtrainieren kann und bin um jeden Tipp dankbar.

    • DOG FIT by PreThis® DOG FIT by PreThis® sagt:

      Hallo Angela,
      vielen Dank für Deinen Kommentar! Solche Situationen sind nicht unbekannt, aber oftmals sehr individuell, da auch der Mensch hierbei eine große Rolle innerhalb des Rudels spielt. Um also einen wirklich guten Rat geben zu können, ist es erforderlich vorab Mensch, Hund und auch am besten die private Umgebung näher kennen zu lernen. Von daher kann ich Dir erst einmal nur raten weiter nach einem guten Trainer Ausschau zu halten. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Rütter Trainern gemacht, schau doch bitte einfach einmal ob es einen in deiner Nähe gibt: martinruetter.com/hundeschulen/
      Liebe Grüße
      Sandra von DOG FIT

  9. Avatar Melli sagt:

    Ich habe einen Angsbeisser, ich liebe meinen Hund über alles, aber es ist extrem anstrengend. Ich hatte bereits eine Mitarbeiterin von M.Rütter da, die gar nichts machen konnte ausser Geld kassieren! Dann hatte ich einen anderen Hundetherapeuten da, der auch nichts gebracht hat. Ich bin verzweifelt und weiss echt nicht mehr weiter.

    • DOG FIT by PreThis® DOG FIT by PreThis® sagt:

      Hallo Melli,
      die Ursachen für einen “Angstbeisser” können vielschichtig sein. Gib aber nicht auf, such weiter nach einer einer guten Hundeschule (wir haben übrigendes nur gute Erfahrungen mit Rütter Trainern gemacht), das Problem ist meist in den Griff zu bekommen.
      Liebe Grüße
      Sandra von DOG FIT

      • Avatar Jeannette sagt:

        Hallo Melli,
        Ich empfehle Dir eine Hundeschule mit einem IHK / BHV-Trainer. Ich habe selbst einen solchen Hund und die Trainer dort, waren die ersten Dir mir helfen konnten. Gewaltfrei, ohne Hilfsmittel (auch kein Wasser usw… )
        Wo wohnst Du?

        LG Jeannette

    • Avatar Ute sagt:

      Ich haette einen Tipp, aber zuvor: Angstbeisser sind einfach nur nervig! Besonders ganz kleine Hunde klaeffen dazu und nerven damit das ganze Umdeld, die Nachbarn etc. Wenn ich mit meinen wohlerzogenen, ausgeglichenen Minimalteser Gassi gehe, treffen wir regelmaessig auf solche Pappenheimer.
      Herrchen unf Frauchen sollten mal in sich gehen, was sie bei der “Erziehung” falsch gemacht haben. Es ist wie mit einem kleinen Kind (Hunde haben die Intelligenz eines 3-4 jaehrigen Kindes), es kann/sollte man auch nicht alles durchgehen lassen. Was man den Hund angewoehnt hat, ist auch wieder abzugewoehnen. Ich mag solche Hunde ueberhaupt nicht, die andere Leute das Gassigehen vergaellen. Zumal mein Suesser nichts macht, aber sobald so ein Angstklaeffer meinen oder irgedeinen anderen Hund schon von weiten sieht, geht das klaeffende Theater los und die Beisserchen werden gefletscht. Dann machen deren Frauchen noch den Fehler und betueteln IHREN Hund, kein Wunder wenn diese Alluere beibehalten werden.
      Ich befasse mich intensiv mit dem Unterbewusstsein, daher ist mein Fokus bei Problemen primaer darauf ausgerichtet.
      Nun, folgender Tipp koennte hilfreich sein.
      Ein Angstbeisser hat ein Mangel an Selbstbewusstsein, dieses kann man aufbauen, indem man z.B. dem Tier Mut und Selbstwert beibringt. Auch hier gilt klein anfangen. Danach sofort – gerne ueberschwaenglich, loben/liebkosen/knuddeln, ist sowieso besser als Leckerli.
      Wenn der Hund merkt, dass ihm mehr gelingt u n d dass man ihm mehr zutraut, dann klappt es auch immer besser beim Gassi oder wo er sonst noch aengstlich ist. Machen Sie dazu Uebungen zu Hause, wo Sie ihn Mut trainieren und er sich beweisen kann. Dann geht er auch stolz wie Oskar eines Tages Gassi. Ist quasi ausgeglicher, mit sich im Reinen. Ansonsten wuerde ich dem Hund Magnesium ins Futter geben. Denn staendige Angst setzt das Herz enorm unter Stress.

    • Avatar Sabine sagt:

      Ich bekam einen 3,5 Jahre alten misshandelten Hund, der vor allem Angst hatte. Der kannte nichts außer gelegentliche Autos auf Feldwegen – und er war (das vermute ich nur) an der Kette. Ich war übervorsichtig und reagierte bevor noch überhaupt eine Situation da war. Ganz schlecht!
      Am Anfang war er schon erschöpft bei einem 30-Minuten-Spaziergang, weil er auch keine Leine und Geschirr kannte. Langsam gewöhnte ich ihn an Autos und wenn er warten wollte bis das auto ihn passierte, war das ok – wir warteten gemeinsam. Gelegentlich fiel er – für mich unbegründet – Menschen an; Hunde, die größer oder bulliger waren, wurden immer auf Distanz gehalten. Schnell hab ich kapiert, dass ich einen unsicheren Hund hatte. ABER… mein Hund hat eine sehr deutliche Sprache. Er ‘fragt’ immer bevor er was macht, somit hab ich schnell gelernt. Ich fand es einfacher seine Sprache zu lernen als ihn meine beizubringen. Stehenbleiben, Augenkontakt und zur anderen Straßenseite schauen, Augenkontakt = z.B. ich möchte gerne auf die andere Straßenseite – gehen wir?
      Früher war umarmen und Körperkontakt ein absolutes NoGo – heute mag er es, weil er verstanden hat, dass es meine Art der Zuneigung ist.
      Jetzt habe ich ihn 15 Monate und er ist ein braver Hund. Wir verstehen uns sehr gut und ich weiß auch recht gut seine Körpersprache zu deuten und wann ich wie viel Zeit habe um Eskalationen abzufangen oder gar zu vermeiden. Natürlich hat mir da eine – für mich – Super-Hundetrainerin geholfen meinen Hund richtig zu verstehen bzw die Hundewelt zu verstehen. Nun kann man in meiner Erzählung merken, dass 85% von mir abhängt. Ist so. Mit dem Halter steht und fällt alles. Die Hundetrainerin und ich haben sukzessive ein Problemchen nach dem anderen abgearbeitet. Und das allererste ist eine starke Bindung aufzubauen – wir mussten einander vertrauen lernen – das Fundament überhaupt.
      Melli, gib nicht auf! Mein Hund wurde 7 Monate intensiv, aber ohne Druck trainiert. gib dem Hund und dir eine Chance.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert