Hundeernährung BarfenViele Hundehalterinnen und Hundehalter fragen sich, was sie noch Gutes für ihren Hund tun können. Bei der Recherche stoßen sie oft auf das Futterkonzept der Rohfleischfütterung, dem BARFen. Doch leider bleibt es meist dabei: “Ist doch viel zu aufwendig, zu teuer und ich füttere doch ein super Premium-Futter.” Also wird weiter dem Industriefutterhersteller vertraut, denn der Kot des Hundes ist ja ok und auch ansonsten scheint es ihm gut zu schmecken. Zumal ist die ganze Aufmachung des Futters doch super, warum sollte ich also das Futter wechseln? Spätestens nach der ersten Intoleranz, oder Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, Zahnstein und Mundgeruch, Niereninsuffizienz usw., fragen sich viele Hundehalterinnen und Hundehalter, ob es nicht doch etwas mit dem Futter zu tun haben könnte. Im besten Fall wird die Frage jedoch schon vorher gestellt und z.B. unser Futtercheck in Anspruch genommen.

Die Ergebnisse sind in der Regel für Frauchen und Herrchen mehr als erschreckend. “Was habe ich meinem Hund nur die ganzen Jahre angetan!”, ist ein Satz, den wir hier bei DOG FIT leider sehr oft hören. Manchmal tut die Wahrheit weh und leider sind auch oftmals die Folgen einer nicht artgerechten Ernährung genau so schmerzhaft – in erster Linie für den Hund.

Muss ich denn meinen Hund BARFen?

Hunde Barfen

Einen Hund muss nicht zwangsläufig gebarft werden (obwohl es besser wäre), denn es gibt glücklicherweise auch einige gute Futtermittelhersteller in Deutschland. Diese sind jedoch oft weniger bekannt, da große Marken viel Werbung machen und Marketingstrategien einsetzen, um im Blickpunkt zu stehen. Die Futtermittelindustrie ist ein Milliardenmarkt, und ihr Hauptziel ist oft, mit minimalem Aufwand maximalen Gewinn zu erzielen. Warum sollte sich die Futtermittelindustrie also von der Lebensmittelindustrie unterscheiden?

Ist barfen zeitaufwendig und teuer?

Bevor wir diese Frage beantworten, sollten wir eine grundlegende Frage stellen: Hast du dich vor der Anschaffung deines Hundes darüber informiert, was zur Hundehaltung dazugehört? Dabei spreche ich nicht von Dingen wie Hundeschulen, Geschirr, Napf und Körbchen, sondern von der grundlegenden Bedürfnissen eines jeden Lebewesens – der Ernährung. Wahrscheinlich hast du gedacht: “Futter? Das bekommt man doch überall, im Supermarkt, online oder im Zoogeschäft. Da wird schon etwas Gutes dabei sein, nicht zu teuer, aber immerhin ein gutes Futter.” Aber ist es wirklich so einfach? Kannst du das Gleichgewicht zwischen Preis und Qualität halten?

Auch die Zeit spielt eine wichtige Rolle. Ein Hund braucht nicht nur Futter, sondern auch Beschäftigung und Bewegung. Anfangs mag das Training in der Hundeschule und ein paar Spaziergänge am Tag ausreichen, aber Hunde benötigen mehr. Manchmal hören wir Aussagen wie: “Zwei Spaziergänge am Tag, das reicht doch. Wenn es regnet oder kalt ist, bleibt der Hund lieber drinnen.” Doch reicht das wirklich aus? Drinnen bleiben lieber Halterin und Halter, denn Hunden ist es egal, was für ein Wetter draußen ist.

Futter selbst zubereiten? Die Vorstellung, Hundefutter selbst zuzubereiten, mag überwältigend erscheinen. Hundehalter und Hundehalterinnen lesen meist im Internet, dass es nicht gut, oder dass es zu zeitaufwendig sei. Der 15-kg-Sack Trockenfutter ist zwar bequem und kostengünstig, aber ist es wirklich das Beste für einen Hund? Die Frage ist nicht nur, ob es ihm schmeckt, sondern ob es seinen Bedürfnissen gerecht wird.

Ein Mensch kann sich entscheiden, was er isst, aber ein Hund kann das nicht (mehr). Er ist auf Hilfe angewiesen, um sicherzustellen, dass er die richtige Ernährung erhält. Ein Hund vertraut dem Menschen, und seine Gesundheit hängt von seinen Entscheidungen ab. Als verantwortungsbewusste*r Hundehalter*inn ist es eine Pflicht, sicherzustellen, dass der Hund die bestmögliche Ernährung erhält.

Wenn du bisher Zweifel hattest, ist es nie zu spät, etwas zu ändern und dazu zu lernen. Und das fangen wir jetzt an.

Einige grundsächliche Informationen zur Ernährung von Hunden

Hunde sind überwiegend Fleischfresser, wenn auch nicht zu 100%, sondern eher zu etwa 70 bis 80%. Dennoch haben sie sich im Laufe der Evolution an einige Nahrungsmittel angepasst, die ihr Vorfahre, der Wolf, nicht vertragen würde. Dazu gehören beispielsweise stärkehaltige Nahrungsmittel. Allerdings bedeutet diese Anpassung nicht zwangsläufig, dass diese Nahrungsmittel gut für sie sind. Etwa 20 bis 30% der wichtigen Nährstoffe erhält der Wolf, indem er seine Beute komplett verschlingt, einschließlich Magen und Darm mit deren Inhalten. Diese enthalten Nährstoffe aus Obst, Früchten, Gemüse, Pflanzen und Kräutern, die den Wolf mit wichtigen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Antioxidantien, Kohlenhydraten und Ballaststoffen versorgen.

Seit über 30 Jahren halte ich Hunde und ernähre sie artgerecht. Sie sind gesund, haben keine Zahnprobleme, keine Intoleranzen und benötigen nur einen Tierarztbesuch nach Unfällen oder Verletzungen. Wie mache ich das? werde ich oft gefragt. Nun, sich mit dem Verhalten und den Bedürfnissen des Wolfes auseinanderzusetzen, hat mir geholfen, den Hund besser zu verstehen. Dies öffnet völlig neue Perspektiven, nicht nur in Bezug auf die Ernährung, sondern auch in der Erziehung und im Zusammenleben mit unseren vierbeinigen Freunden. Leider wird durch die Domestizierung vieler Hunde zu “Schoßhunden” oder die Fixierung auf bestimmte “Talente”, oft das Ursprüngliche im Hund unterdrückt. Es gibt nur wenige Hundehalter, die ihr Wissen über den Wolf auch in der Haltung, Ernährung und Erziehung ihrer Hunde anwenden.

Unabhängig von der Rasse, sei es ein Chihuahua, ein Mops oder ein Boxer, spielt die Herkunft und das Erbe des Hundes eine entscheidende Rolle. Das Aussehen und Verhalten von Hunden mögen sich verändert haben, aber viele ihrer ursprünglichen Instinkte und vor allem ihre Verdauungssysteme und Gebisse ähneln immer noch denen des Wolfes. Daher gibt es keine Ausreden à la: “Aber mein Hund ist so klein und zierlich und niedlich, der kann doch kein rohes Fleisch fressen.” Ja, niedlich sind viele Hunde, aber sie sind und bleiben Hunde.

Egal, ob du einen kleinen Chihuahua, einen verspielten Mops oder einen kraftvollen Boxer hast – die Tatsache, dass Hunde immer noch genetisch dem Wolf ähneln, sollte nicht vergessen werden. Wenn du vergisst, dass ein Hund ein Hund ist und keine menschlichen Vorlieben hat, schadet man ihm möglicherweise, ohne es zu bemerken. Leider gerät die Bedeutung einer artgerechten Ernährung und Haltung oft in den Hintergrund und wird menschlichen Vorstellungen geopfert.

Der Wolf - seine Ernährung kommt dem Barfen sehr naheDie ursprüngliche Ernährung des Wolfes

Der europäische Wolf lebte (und lebt wieder!) in eher kleineren Rudeln. Daher sieht seine Beute auch anders aus als zum Beispiel beim kanadischen Wolf. Der kanadische Wolf lebt nicht in viel größeren Rudeln, sondern er ist auch größer und seine Beute ist dementsprechend auch größer, so ist der Jagd-Verbund als Hetzjäger in der Lage  größere Tiere zu reißen (Karibus, Elche, Bisons etc.).

„Unser“ Wolf jagt: Hauptsächlich Rothirsche, Rehe, Wildschweine und, bei leichtem Zugang, auch Schafe und Ziegen. Hin und wieder stehen auch kleinere Säugetiere auf seinem Speiseplan. Seine Beute frisst hauptsächlich Gras, Kräuter, Beeren, Pilze und Waldfrüchte wie Bucheckern, Kastanien und Eicheln. Der Wolf verzehrt auch den Magen- und Darminhalt seiner Beute, um wichtige Nährstoffe zu erhalten.

Die Winterzeit ist auch für den Wolf eher “mager”, aber das schadet ihm nicht. Im Gegenteil, eine ständige Überbeanspruchung des Verdauungssystems ist kontraproduktiv. Das Fasten als Erholung für den Körper wird von Ernährungswissenschaftlern auch für Menschen empfohlen, und dahinter steckt viel Ursprüngliches. Die wenigen (Ur-)Völker, die noch nach ihren ursprünglichen Traditionen leben, sind kerngesund, solange sie keinen Kontakt zu unserer modernen Ernährung haben. Ebenso sind der Wolf und der Wildhund kerngesund, solange sie keinen Kontakt zu menschlichen Einflüssen haben. Sie essen, was die Natur ihnen bietet. Im Winter gibt es weniger Nahrung, aber im späten Frühling können sie wieder ausgiebig schlemmen. Diese Ernährungsweise, bzw. der Ernährungsrhythmus, funktioniert seit Jahrtausenden, warum also beim Hund etwas ändern wollen? Zumal sich seine Verdauung nur um 1% von der des Wolfes unterscheidet. Natürlich freut sich jeder Hund über einige extra Belohnungsleckerlis – das soll ihm auch gegönnt sein, es fördert zudem die Beziehung zwischen Mensch und Hund.

Kurz zum Kot: Beim Hund sollte es nicht mehr als 2 Mal pro Tag sein, und der Kot sollte weder zu hart noch zu weich sein. Interessant ist, dass Wölfe nicht täglich Kot absetzen. Das liegt zum einen an ihrer unregelmäßigen Nahrungsaufnahme, aber vor allem daran, dass der Kot nur nicht vollständig verwertbare Bestandteile enthält. Das mag ein etwas pikantes Thema sein, aber ein Mensch, der nach ursprünglichen Prinzipien lebt und sich dementsprechend ernährt, hat ca. 3 Mal pro Woche Stuhlgang, dieser ist fest und besteht fast ausschließlich aus nicht verwertbaren Ballaststoffen. Gleiches gilt für viele Wildtiere und auch den Wolf. Das Verdauungssystem unserer Hunde wird durch das überwiegend industriell gefertigte und ständig verfügbare Nahrungsangebot unnötig belastet. Diese Nahrung, die eigentlich stärken sollte, schwächt tatsächlich das Immunsystem (das sich zu ca. 80% im Darm befindet), da der Körper die meiste Zeit mit der Verdauung beschäftigt ist. Ein Hund ist keine Kuh, die nahezu rund um die Uhr frisst und verdaut. Das gilt übrigens auch für den Menschen.

Hier ist übrigens ein Buchtipp: “Die Weisheit der Wölfe” von Elli Radinger – https://www.amazon.de/Die-Weisheit-W%C3%B6lfe-f%C3%BCreinander-Erstaunliches/dp/3453280938/

Aber jetzt kommen wir zu den Grundlagen des Barfens.

Die Säulen des Barfens

Beim BARFen gibt es verschiedene Konzepte, und sie sind so vielfältig wie die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes. Dennoch haben sich die folgenden Säulen als solide Grundlage bewährt, wenn es um das BARFen geht. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Hunde im Grunde genommen recht anspruchslos sind, was ihre Ernährung betrifft. Alles andere basiert in der Regel auf menschlichem und oft ungeschultem Verständnis von Hundeernährung.

Wie viel Nahrung benötigt ein Hund?

Ein erwachsener Hund benötigt in der Regel etwa 2% seines Körpergewichts pro Tag. Welpen hingegen benötigen von der 8. bis zur 24. Woche etwa 6%, von der 25. bis zur 34. Woche etwa 5% und von der 35. bis zur 52. Woche etwa 4% ihres Körpergewichts. Diese Angaben sind jedoch nur Richtwerte. Wie bereits erwähnt, ist jeder Hund individuell und hat seinen eigenen Stoffwechsel. Eine einfache Faustregel lautet: Wenn ein Hund abnimmt, sollte er mehr bekommen, und umgekehrt. Aber niemals sollte die tägliche Nahrungszufuhr weniger als 2% des Körpergewichts betragen.

Die Säulen der Hunde-Ernährung umfassen:

  1. Fleisch
  2. Innereien
  3. Gemüse
  4. Obst, Früchte, Beeren, Nüsse
  5. Pflanzen, Kräuter
  6. Amaranth, Hirse
  7. Knochen, Eierschale (mit dem Ei)
  8. Öle und Fette

Fleisch und Innereien

Fleisch und Innereien sind für Hunde wichtig

Ein erwachsener Hund sollte etwa 70% seiner Nahrung aus Fleisch und Knochen und 30% aus Gemüse, Obst usw. erhalten. Grundsätzlich kann unser Hund nahezu jedes Fleisch fressen, mit einer wichtigen Ausnahme: rohes Schweinefleisch. Dieses kann zwar grundsätzlich verdaut werden, aber es besteht die Gefahr, dass es den sogenannten Aujeszki-Virus enthält (ganz zu schweigen von möglichen Antibiotika-Rückständen). Dieser Virus kann zu Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Unruhe, Schlappheit, Erbrechen, Durchfall, Juckreiz an Ohren und Nase, oder sogar zu Lähmungserscheinungen und Atemproblemen führen. Daher gilt: Eine Rohfleischfütterung mit Schweinefleisch ist ein absolutes Tabu für Hunde!

Folgende Fleischsorten sind hingegen in Ordnung:
Rindfleisch, Geflügel, Wild, Innereien, Fisch, Pferdefleisch und Kängurufleisch.

Folgende Innereien können gefüttert werden:
Innereien sind für einen Teil der Protein- und Vitaminversorgung verantwortlich. Etwa 15% der Fleischmenge sollten aus Innereien bestehen, aber niemals ausschließlich, da dies zu Durchfall führen kann.

Zusätzlich sollten ein bis zwei Eier pro Woche gefüttert werden. Das Eigelb kann roh gegeben werden, aber das Eiweiß sollte gekocht sein. Die Schale kann zur Kalzium-Versorgung mit gefüttert werden.

Oh, und den Pansen sollten wir nicht vergessen. Er verdient eine besondere Erwähnung.
Pansen ist reich an wichtigen Nährstoffen. Falls du nicht weißt, was Pansen ist: Er ist der größte der drei Vormägen bei Wiederkäuern. Grüner Pansen ist unbehandelt oder nur leicht vorgewaschen und enthält daher noch pflanzliche Bestandteile. Er ist reich an Vitamin A, Vitamin E, Vitaminen der B-Gruppe (B1 bis B12), Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Eisen und Fluor. Allerdings gibt es Unterschiede: Roher und grüner Pansen ist gesünder als weißer und gekochter Pansen. Die Qualität des Pansens hängt auch von der Ernährung des Tieres ab. Rinder zum Beispiel, die auf der Weide grasen dürfen, haben in der Regel nährstoffreicheren Pansen als solche, die mit industriellen Futtermitteln gefüttert werden. Der einzige Nachteil von Pansen ist leider der Geruch, aber das auch nur für den Menschen. Hunde lieben Pansen!

Knochen

Knochen gehören für Hunde nicht nur beim Barfen zu Ernährung dazu

Lass uns zuerst eines klarstellen: Gekochte Knochen sollten niemals an den Hund verfüttert werden, da sie splittern können. Dies kann zu Zahnfrakturen oder schlimmen Schnittwunden im Maul oder Darm führen, was lebensbedrohlich sein kann. In einem Ernährungsplan sollten Knochen etwa 10 bis 15% der täglichen Fleischmenge ausmachen. Nebenbei bemerkt, das Kauen auf Knochen, um an das Knochenmarkt zu gelangen, wirkt beruhigend auf Hunde, reinigt die Zähne (obwohl Knochen allein dafür nicht ausreichen), ermöglicht die Aufnahme wichtiger Nährstoffe und hält ihn beschäftigt. Kauen ist für Hunde wichtig und kann sogar Glückshormone freisetzen!

Gemüse

Gemüse ist eine gesunde Ergänzung für die Ernährung von Hunden und sollte unbedingt in ihrer Mahlzeit enthalten sein. Wölfe nehmen vorverdautes Gemüse über den Magen- und Darminhalt ihrer Beute auf. Gemüse enthält wertvolle Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Antioxidantien. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Verdauungstrakt von Hunden nicht für rohes Gemüse ausgelegt ist. Das Gemüse sollte vor dem Verfüttern leicht  gedünstet werden. Für die zusätzliche Kohlenhydratzufuhr sind Amaranth, Hirse und Quinoa geeignet.

Folgende Gemüsesorten sind z.B. in Ordnung: Spinat, Brokkoli, Karotten, Kürbis, Salat und Zucchini. Vermeide jedoch Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten oder Paprika.

Kartoffel: Die oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze sind grundsätzlich giftig, und die toxischen Stoffe finden sich auch in der Kartoffel, wenn auch in geringen Mengen. Wenn ein Hund sein ganzes Leben lang kartoffelhaltiges Futter erhält, besteht ein Risiko, dass die Giftstoffe im Körper akkumuliert werden. Glykoalkaloide wie α-Solanin und α-Chaconin können die Darmzotten und die Darmwand schädigen, was zu einer reduzierten Verdaulichkeit und Futteraufnahme führt. Diese Giftstoffe sind hitzebeständig und überstehen auch das Kochen. Trotz unterschiedlicher Meinungen, bleibt die klare Empfehlung: Kartoffeln gehören nicht auf den Speiseplan.

Obst, Früchte und Beeren

Auch Obst, Früchte und Beeren gehören zur ausgewogenen Hundeernährung und werden vom Wolf aus dem Magen und Darm seiner Beute aufgenommen. Diese Lebensmittel sind reich an essentiellen Vitaminen und Mineralien. Beachte jedoch, dass du reifes Obst füttern solltest, da unreifes Obst schädlich sein kann. Stein- und Kernobst sollten nicht im Ganzen verfüttert werden, da die Kerne Blausäure enthalten, die giftigfür Hunde ist.

Geeignete Sorten sind unter anderem: Birnen, Bananen, reife Ananas (in Maßen) und Äpfel. Äpfel sind besonders nützlich, da sie den Ballaststoff Pektin enthalten. Beeren wie Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren sind ebenfalls empfehlenswert, da sie Vitamine und Antioxidantien liefern. Zusätzlich kannst du Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse und Cashewnüsse in die Ernährung deines Hundes aufnehmen, da sie ungesättigte Fettsäuren und wichtige Spurenelemente enthalten.

Einige Früchte wie Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen sollten hingegen nur gelegentlich gefüttert werden. Die Fruchthäute dieser Früchte sind schwer verdaulich und können zu Magenbeschwerden führen. Unbedingt vermeiden solltest du Avocados, Trauben, Rosinen, Zitronen, Macadamia-Nüsse, Mandeln und insbesondere Bittermandeln, da sie für Hunde giftige Substanzen enthalten.

Pflanzen und Kräuter

Der Wolf nimmt auch Pflanzen und Kräuter über den Magen und Darm seiner Beute auf. Sie können für Hunde von Nutzen sein, da sie verschiedene Vorteile bieten. Viele Pflanzen und Kräuter liefern wichtige Ballaststoffe, andere sind reich an Mineralstoffen, und es gibt auch Heilkräuter, die spezielle gesundheitliche Vorteile für Hunde haben können.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Kräuter gleich gut für Hunde geeignet sind, und ihr Einsatz sollte in Maßen erfolgen. Ein ausführliches Kräuterwissen ist erforderlich, um die richtigen Kräuter für die Bedürfnisse eines Hundes auszuwählen und die richtige Dosierung sicherzustellen. Hier sind einige Kräuter, die in begrenztem Umfang zugefüttert werden können:

1. Brennnessel (Urtica)
2. Fenchel (Foeniculum vulgare)
3. Kamille (Matricaria chamomilla)
4. Löwenzahn (Taraxacum)
5. Majoran (Origanum majorana)
6. Oregano (Origanum vulgare)
7. Petersilie (Petroselinum crispum)
8. Rosmarin

Bitte beachte, dass die Zugabe von Kräutern in der Hundeernährung sorgfältig erfolgen sollte. Jeder Hund ist individuell, und einige Kräuter können für bestimmte Hunde unverträglich sein.

Öle und Fette

Fette sind eine wichtige Energiequelle für Hunde und sollten nicht nur durch Proteine bereitgestellt werden. Es gibt verschiedene gesunde Öle, die deinen Hund mit den essentiellen Omega-3, Omega-6 und Omega-9 Fettsäuren versorgen können. Diese Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems, der Herzgesundheit, der Gelenkfunktion, der Haut und des gesamten Organismus deines Hundes.

Gute Ölquellen für Hunde sind unter anderem Fischöl, Krillöl, Hanföl, Leinöl und verschiedene Pflanzenöle. Die empfohlene tägliche Menge beträgt in der Regel etwa 1 Teelöffel pro Tag für einen durchschnittlichen 15 kg schweren Hund. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nicht den gesamten Fettbedarf des Hundes abdeckt.

Etwa 8 bis 10% des Fettes sollten beispielsweise durch Geflügel-, Schaf- oder Pferdefett ergänzt werden, abhängig von der Aktivität des Hundes. Es ist ratsam, den Kot deines Hundes zu beobachten, da zu viel Fett im Futter zu weichem Stuhl führen kann.

Die Zubereitung von Hundefutter auf diese Weise mag auf den ersten Blick zeitaufwendig erscheinen, aber viele Schritte können vorbereitet und vereinfacht werden. Für diejenigen, die leider dafür zu wenig Zeit haben, folgt am Ende auch ein Futtertipp.

Milchprodukte – Ja oder Nein?

Diese Frage wird häufig gestellt. Hierbei neigen Menschen dazu, von sich selbst auszugehen. Viele Hunde vertragen keine Laktose, ähnlich wie der Großteil der menschlichen Bevölkerung. Bei einigen Hunden kann der Verzehr von Milchprodukten zu Durchfall führen. Dies hängt jedoch auch vom Laktosegehalt des Produkts ab. Hüttenkäse, Joghurt und Quark enthalten in der Regel weniger Laktose und können in kleinen Mengen gefüttert werden, obwohl dies normalerweise nicht notwendig ist. Wenn es jedoch dem Hund Freude bereitet und keine negativen Auswirkungen hat, spricht nichts dagegen. Bei Darmproblemen ist eine Zufütterung aber empfehlenswert (vorausgesetzt der Hund verträgt etwas Laktose).

Diät für übergewichtige Hunde

Diät für übergewichtige Hunde. Barfen ist eine Alternative.

Dein Hund ist übergewichtig, das ist kein gutes Zeichen. Ähnlich wie bei Menschen kann Übergewicht bei Hunden gesundheitliche Probleme verursachen. Die Ursachen für Übergewicht bei Hunden können vielfältig sein, darunter industriell hergestelltes Nass- und Trockenfutter, übermäßige und ungeeignete Leckerlis sowie Bewegungsmangel.

Industrielles Trockenfutter enthält oft zu viele Kohlenhydrate, die in Form von Mehrfachzuckern vorliegen. Dies geschieht, weil es für Futtermittelhersteller kostengünstiger ist, billigere Füllstoffe wie Mais und Getreide zu verwenden, anstatt qualitativ hochwertige Zutaten zu verwenden. Dies trägt dazu bei, dass Hunde schneller an Gewicht zunehmen. Industrielles Nassfutter und Trockenfutter kann zudem problematisch sein, da sie oft künstliche Geschmacks- und Lockstoffe enthalten, die den Hund hungrig halten.

Übergewicht kann negative Auswirkungen auf die Knochen, Gelenke, das Herz-Kreislauf-System und die Organe haben. Zu wenig Bewegung kann zu Verdauungsproblemen führen und die Belastung der Gelenke begünstigt Arthrose und Arthritis.

Die Lösung liegt darin, das Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch herzustellen. Das erfordert eine gewisse Auseinandersetzung mit dem Thema, möglicherweise mit Hilfe eines Ernährungsberaters für Hunde. Tierärzte haben oft nicht die spezielle Ausbildung in Ernährung, die hier erforderlich ist.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Hundehalterinnen und Hundehalter die Verantwortung für das Gewicht des Hundes tragen. Es gibt viele Ressourcen, um die Grundlagen der Hundeernährung zu erlernen, einschließlich Literatur und Online-Informationen sowie professionelle Ernährungsberater für Hunde.

Andere Gründe für Übergewicht

Es gibt tatsächlich noch weitere Gründe für Übergewicht bei Hunden, und es ist wichtig, die genaue Ursache herauszufinden, bevor man mit einer Diät beginnt. Einige der anderen Gründe, warum ein Hund übergewichtig sein könnte, sind:

  1. Schmerzen in den Gelenken und Gliedmaßen: Schmerzen können dazu führen, dass Hunde sich weniger bewegen und dadurch an Gewicht zunehmen.
  2. Alterungsprozess: Ältere Hunde haben einen langsameren Stoffwechsel und ein nachlassendes Immunsystem, was zu Gewichtszunahme führen kann. Die meisten alten Hunde nehmen jedoch ab, was der nachlassenden Fähigkeit des Darms Nährstoffe verwerten zu können geschuldet ist.
  3. Gesundheitsprobleme: Gesundheitsprobleme wie Schilddrüsenerkrankungen oder ein schwaches Herz-Kreislauf-System können Übergewicht verursachen.

Bevor mit einer Diät begonnen wird, ist es ratsam, einen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker zu konsultieren. Sie können die genaue Ursache für das Übergewicht des Hundes ermitteln. Je nach Gesundheitszustand des Hundes kann die Diät schneller oder langsamer angegangen werden.

Eine Diät für einen übergewichtigen Hund sollte nicht nur darauf abzielen, Gewicht zu verlieren, sondern auch darauf, Muskelmasse zu erhalten. Reduzierung des Futters allein reicht nicht aus, um eine gesunde Gewichtsabnahme zu erreichen. Ein zertifizierter Ernährungsberater für Hunde kann bei der Erstellung eines geeigneten Futterplans und einer Diät helfen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes zugeschnitten ist. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Gewichtsabnahme auf gesunde Weise erfolgt, um die Gesundheit des Hundes zu erhalten.

Nachteile von fertigem Nass- und Trockenfutter

Nachteile von industriellem Trockenfutter und Nassfutter für den Hund

  1. Verlust wichtiger Nährstoffe durch Erhitzung: Bei der Herstellung von Fertigfutter erfolgt oft eine intensive Erhitzung, um das Futter haltbar zu machen. Während dieses Prozesses können jedoch viele wichtige Nährstoffe, einschließlich Vitamine und Enzyme, zerstört werden.
  2. Künstliche Zusatzstoffe: Um die verlorenen Nährstoffe auszugleichen, werden häufig künstliche Zusatzstoffe wie Vitamine und Mineralien zugesetzt. Weiterhin sind Geschmacks-, Lock- und Konservierungsstoffe an der Tagesordnung. Werden die Rohstoffe schon mit solchen Zusätzen versehen eingekauft oder nach der Verarbeitung besprüht, müssen sie nicht deklariert werden. Ohne Zusätze bedeutet von daher nur, dass keine Zusätze mehr vom Futterersteller zugefügt wurden – weil sie schon in den Rohstoffen enthalten waren.
  3. Füllstoffe: Viele industrielle Futtersorten enthalten große Mengen an Füllstoffen wie Mais und Getreide, um auf das Verkaufsgewicht zu kommen und dem Hund ein Sättigungsgefühl zu geben. Diese Zutaten haben nicht nur einen hohen Kohlenhydratgehalt (mehrkettiger Zucker), sie sind für Hunde nicht nur schwer verdaulich, da sie einen kurzen Fleischfresser-Darm haben, sondern sie können auch Intoleranzen verursachen. Weiterhin können sie zu Übergewicht und Verdauungsproblemen führen. Sie gehören nicht auf die Ernährungsliste und noch weniger in einen Napf.
  4. Undeklarierte Inhaltsstoffe: In vielen Fällen sind die Inhaltsstoffe in kommerziellem Futter nicht ausreichend deklariert. Dies kann dazu führen, dass Hunde unbekannte oder minderwertige Zutaten zu sich nehmen.
  5. Qualität des Fleisches: Die Qualität des in Fertigfutter verwendeten Fleisches kann stark variieren. Manchmal handelt es sich um minderwertiges Fleisch wie Separatorenfleisch oder auch um Schlachtabfälle Klasse 3, die für den Verzehr nicht geeignet sind. Der Zusatz Frisch bedeutet zudem überhaupt nichts, sondern ist ein werbewirksam eingesetztes Verkaufsargument des Marketings. In Trockenfutter ist z.B. nichts frisch, wie auch? Bei Fleisch, wenn es enthalten ist, handelt es sich um starkt mechanisch und oft auch chemisch bearbeitetes Fleischmehl.
  6. Konservierungsstoffe: Um die Haltbarkeit zu verlängern (Trockenfutter bis zu 2 Jahre), werden oft Konservierungsstoffe wie BHA, BHT und Ethoxyquin zugesetzt. Diese können bei Hunden allergische Reaktionen oder Gesundheitsprobleme verursachen. Wie oben erwähnt, werden die Inhalte schon mit Konservierungsstoffen versehen eingekauft, müssen sie nicht deklariert werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass es auf dem Markt auch hochwertiges Hundefutter gibt, um die Bedürfnisse von Hunden zu erfüllen. Trockenfutter gehört aber nicht dazu. Wenn man sich für ein Nassfutter entscheidet, ist es ratsam, die Inhaltsstoffe sorgfältig zu überprüfen und sich für qualitativ hochwertige Marken zu entscheiden, die natürliche und leicht verdauliche Zutaten ohne Zusätze verwenden. Leider gehören 90% aller Futter nicht dazu und die guten Marken können an einer Hand abgezählt werden.

Die weltweite Futtermittelindustrie ist ein Milliardenmarkt

Allein der Absatzwert von industriellem Hundefutter in Nordrhein-Westfalen stieg laut Landesdatenbank NRW 2022 um 17,1% im Vergleich zu 2021, mit einer Produktion von 240.300 Tonnen im Wert von 486,8 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise für Tiernahrung um 12,6%. Verglichen mit 2019 erhöhte sich der Absatzwert um 153,7 Millionen Euro oder 46,2%, und im Vergleich zu 2012 gab es einen beträchtlichen Anstieg um 169,7%. Der durchschnittliche Produktionswert pro Kilogramm Hundefutter betrug 2022 2,03 Euro, 23 Cent (+12,9%) mehr als 2021 und 42 Cent (+26,0%) mehr als 2019. Die Marge ist immens hoch.

Es ist wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass die Tierfutter- und Pharmaindustrie wirtschaftliche Interessen verfolgen und dass Tierärzte nicht immer über umfassende Kenntnisse in der Tierernährung verfügen. Dies kann dazu führen, dass kommerzielle Interessen über die Gesundheit von Haustieren gestellt werden. Hier sind einige Punkte zu beachten:

  1. Provisionen und Anreize: Einige Tierärzte erhalten Provisionen von Futtermittelherstellern, wenn sie deren Produkte empfehlen oder verkaufen. Dies kann zu einem Interessenkonflikt führen, wenn die Empfehlungen nicht im besten Interesse des Tieres sind. Von Tierärzten die Trockenfutter empfehlen oder verkaufen, sollte Abstand gehalten werden.
  2. Ausbildung in Tierernährung: Die Tierernährung ist oft kein umfassender Bestandteil der tierärztlichen Ausbildung. Tierärzte können möglicherweise grundlegende Ernährungsfragen beantworten, sind jedoch möglicherweise nicht in der Lage, spezifische Fragen zur Fütterung von Haustieren zu beantworten. Das ist u.a. ein Entscheidungskriterium für die Wahl des richtigen Tierarztes. Der ideale Tierarzt verfügt über die Zusatzausbildungen zum Ernährungsberater und Tierheilpraktiker.
  3. Gesundheitliche Probleme durch Fertigfutter: Es gibt zahlreiche Berichte und Studien über Haustiere, die Gesundheitsprobleme aufgrund von Futtermittelintoleranzen und -allergien entwickelt haben. Einige dieser Probleme können auf minderwertige oder ungeeignete Zutaten in industriellem Futter zurückzuführen sein.
    Laut einer belgischen Studie von Lippert und Sapy, haben Hunde die mit Industriefutter ernährt werden, eine bis zu 32 Monate verringerte Lebenserwartung. Das sind fast 3 Jahre!! 
  4. Werbung und Marketing: Die Futtermittelindustrie investiert erhebliche Mittel in Werbung und Marketing, um ihre Produkte zu verkaufen. Dies kann dazu führen, dass Haustierbesitzer dazu verleitet werden, Produkte zu kaufen, die möglicherweise nicht die besten für ihre Tiere sind.
  5. Selbstinformationspflicht: Hundebesitzer und -besitzerinnen sollten sich selbst über die Ernährungsbedürfnisse ihrer Tiere informieren und die Inhaltsstoffe von Futtermitteln überprüfen können. Das Lesen und Verstehen der Zutatenliste auf der Verpackung und zu Wissen welche Nährstoffe ein Hund benötigt, ist die von der Natur übernommene Verantwortung dem Hund gegenüber. Wer dem nicht nachkommt, sollte keine Hunde halten.

Es ist ratsam, sich an zertifizierte Tierernährungsberater zu wenden, wenn spezielle Ernährungsfragen auftreten, insbesondere wenn Hunde gesundheitliche Probleme oder besondere Bedürfnisse haben. Diese Fachleute können individuelle Ernährungspläne erstellen, die auf die Bedürfnisse eines bestimmten Tieres zugeschnitten sind und Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen schulen, um im Zukunft eigenverantwortlich handeln zu können.

Trockenfutter und seine potenziellen Auswirkungen

“Der Hund ist nicht dazu gemacht, Trockenfutter verdauen zu können. Durch die Herstellungsprozesse, die Trockenfutter durchlaufen muss, wird es zu einer sehr ungesunden Mahlzeit für Hunde.”

Ein Hund kann eine erstaunlich lange Zeit ohne Nahrung auskommen – bis zu zwei Wochen und länger. Wassermangel hingegen kann ab einem Verlust von nur 10 % tödlich sein. Ein Problem von vielen bei Trockenfutter ist, dass es dem Hund Feuchtigkeit entzieht. Das Futter saugt jegliche Flüssigkeit förmlich auf, und das setzt eine gefährliche Abwärtsspirale in Gang. Du denkst vielleicht: “Aber mein Hund trinkt ausreichend.” Diesen Satz hören wir täglich. Wenn eine Hund mit Trockenfutter gefüttert wird, müsste ein 10-kg-Hund etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Das ständige Fehlen von ausreichend Wasser kann zu verschiedenen Krankheiten führen. Besonders die weit verbreitete Niereninsuffizienz kann hier ihren Ursprung finden, ebenso wie Bandscheibenvorfälle und Gelenkprobleme. Leider können Hunde diesen Wassermangel über Jahre hinweg ertragen, ohne Anzeichen zu zeigen – sie sprechen nicht.

Trockenfutter, wie wir es heute kennen, wurde in der Nachkriegszeit entwickelt. Es ist kostengünstig herzustellen und erzielt hohe Gewinne. Darüber hinaus verweilt es bis zu 14 Stunden im Darm. Im schlimmsten Fall kann dies die Darmschleimhaut schädigen und zu einem “Leaky Gut” führen, einem durchlässigen Darm. Dieser durchlässige Darm kann dazu führen, dass Nährstoffe durch die Darmwand treten und vom Immunsystem angegriffen werden. Die ungesunde Fütterung von Trockenfutter kann auch zu einer Vielzahl von chronisch degenerativen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Allergien, Nierenschäden, Pankreas- und Leberproblemen führen. Die Krebsraten steigen nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei unseren Haustieren signifikant an, und sogar Erbanlagen können durch die Einwirkung falscher Ernährung verändert werden. Die langfristigen Auswirkungen dieses Problems sind bisher nur schwer abschätzbar.

In Bezug auf die Zahngesundheit: Die Fütterung von Trockenfutter verändert das Säure-Basen-Verhältnis im Körper und somit auch den pH-Wert im Maul. Das kann den Zähnen und dem Zahnfleisch schaden und die Bildung von Zahnstein begünstigen. Außerdem enthält Fertigtrockenfutter in der Regel einen zu hohen Anteil an Kohlenhydraten. Getreide, Mais und Stärke werden in mehrkettigen Zucker umgewandelt, was ebenfalls zur Bildung von Zahnstein beitragen kann. Zahnstein beim Hund entfernen wird dann zur Pflichtaufgabe. Die Behauptung der Futtermittelindustrie, dass Trockenfutter die Zähne reinigt, ist schlichtweg falsch.

Es gäbe noch viele weitere Nachteile und bedenkliche Inhaltsstoffe von Trockenfutter zu erwähnen, aber hier ist nicht genug Platz. Interessant ist auch, dass die Verwertbarkeit von Trockenfutter nur bei etwa 30 bis 40 % liegt. Wenn man den Kot eines Hundes betrachtet, kann das bereits Aufschluss darüber geben, ob ein Hund artgerecht ernährt wird oder nicht.

Wenn du dich bei diesen Informationen ertappt gefühlt hast, besteht wahrscheinlich noch erheblicher Verbesserungsbedarf in Bezug auf die Ernährung deines Hundes. Tatsache ist, dass Hunde vieles ertragen können, bis sie an Krankheiten wie Krebs erkranken, die nicht allein auf ihr Alter zurückzuführen sind.

Es gibt jedoch auch glücklicherweise Alternativen

Vielleicht gibt es Gründe, aus denen BARFen für dich derzeit nicht machbar ist – sei es aufgrund unerwarteter, einschneidender Veränderungen in deinem Leben, die Zeitmangel verursachen, oder aufgrund von Krankheit (was wir natürlich nicht hoffen) oder anderen schwerwiegenden Umständen, die du vor der Anschaffung eines Hundes nicht vorhersehen konntest. Es gibt jedoch hochwertige Nassfutterhersteller, die ich bedenkenlos empfehlen kann, wie zum Beispiel Anifit oder Pfotenliebe. Diese bieten artgerechtes Futter mit klar deklarierten Zutaten und ohne unerwünschte Zusatzstoffe. Auch wenn du nicht barfst oder selbst kochst, gehören diese Marken zu den “Guten”, denen die Gesundheit deines Hundes am Herzen liegt. Dennoch handelt es sich auch bei diesen Fertigfuttern um Standardnahrung, daher ist es immer ratsam, die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu berücksichtigen und das Futter gegebenenfalls mit frischen Zutaten zu ergänzen.

Stell es dir vor wie bei Menschen: Es gibt zwar Fertiggerichte, aber jeder Ernährungsexperte würde empfehlen, sie nicht dauerhaft zu essen und stattdessen frische Lebensmittel in die Ernährung einzubinden. Das gilt auch für Hunde. Es spricht jedoch nichts dagegen, die empfohlenen Marken zu verwenden und sie zwei- bis dreimal pro Woche mit frischen Zutaten anzureichern oder an ein oder zwei Tagen in der Woche selbstgekochtes Futter zu geben.

Fazit

Fertignahrung ist und bleibt ein Kompromiss – leider oft auf Kosten des Hundes. Barfen hingegen ist keine Erfindung, sondern die ursprüngliche Ernährungsform unserer Hunde – egal ob Chihuahua oder Schäferhund. Wenn ein Hund Barf nicht verträgt, liegt es entweder an zu wenig Geduld bei der Umstellung, dem falschen Barf-Konzept, einem geschädigten Darmtrakt oder Intoleranzen durch jahrelange Fütterung mit industriellem Futter. Grundsätzlich verträgt aber jeder Hund BARF (Born again raw feeders, Biologically appropriate raw food oder auch Bones and raw food), am besten von klein auf.

Ich wünsche dir alles Gute im Sinne der Gesundheit deines Hundes.

Herzliche Grüße,
Sandra von DOG FIT by PreThis®

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